Frühkindliche Regulationsstörungen

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Entwicklungsdiagnostik Frühkindliche Regulationsstörungen Autismus-Frühdiagnostik


Verantwortliche Ärztin

Frau Dr. Nitschke-Janssen

Diagnostisch-therapeutisches Team

Frau Trikojat-Klein,
Heilpädagogin


Erstvorstellung

Als PDF-Dokument speichernDie Anmeldung

Babys oder Kleinstkinder mit Regulationsstörungen (exzessives Schreien, Schlafstörungen, Fütterstörungen) werden in der Regel von ihren Eltern direkt oder von Hebammen angemeldet. Da in den meisten Fällen ein hoher unmittelbarer Leidensdruck besteht mit der Gefahr von traumatisierenden Momenten für Eltern und Kind werden die Familien bei entsprechenden Hinweisen nach Erhalt der Anmeldung angerufen (falls Anmeldung per Internet erfolgte). Wir bemühen uns um eine rasche Terminvergabe binnen der nächsten Tage bzw. binnen der nächsten 2 Wochen, beraten die Familien aber in jedem Fall hinsichtlich Notfallszenarien zB am Wochenende oder in der Nacht.

Unsere Praxisräume

Wir sehen die Eltern mit ihren Säuglingen bzw. Kleinstkindern in unserer Praxis. Meistens kommen die Mütter alleine, wir begrüssen es, wenn auch der Vater bei der Erstvorstellung anwesend ist. Unsere Sekretariatsmitarbeiterinnen sind sehr gern bereit, eine helfende Hand zur Verfügung zu stellen, v.a. wenn die Mama Administratives zu erledigen hat, was bei der Erstvorstellung leider unumgänglich der Fall ist. In unseren Räumen stehen Wickelkommode, Flaschenwärmer, Wasserkocher, Stilles Wasser und im Untersuchungszimmer eine babygerechte, saubere Krabbeldecke bereit. Im Praxisflur finden sich Sitzecken ausserhalb des Wartebereichs, in denen in Ruhe gestillt werden kann.

Das Gespräch

Zunächst berichten die Eltern von den aktuellen, drägenden Schwierigkeiten. Hierbei können die Ressourcen und Nöte der Eltern erfasst werden. Gleichzeitig kann angeschaut werden, wie sich die Stimmung der Eltern auf das Baby überträgt, und wie das Baby damit umgeht.

Im Zentrum der Erstvorstellung steht also die Erfassung von Ressourcen und Auffälligkeiten, die sich aus der Interaktion und der Beziehung zwischen Bezugsperson und Baby ergeben. Dabei wird ein besonderes Augenmerk gelegt auf:
• spezielle Behandlungsbedarfe der Eltern (postpartale Depression, faktische Überforderung, reaktivierte psychische Belastung)
• spezielle Behandlungsbedarfe des Kindes (Zustand nach Frühgeburtlichkeit, Auffälligkeiten im Verdauungssystem, Hauterkrankungen, Herzerkrankungen, syndromale Erkrankungen mit beeinträchtigter kognitiver Entwicklung, "schwieriges Temperament", Infektionen usw.)

Differenzialdiagnostische Zusatzuntersuchungen

Bei Bedarf überweisen wir konsiliarisch weiter für Zusatzuntersuchungen

• des Kinderarztes (Blutentnahmen)
• der Neuropädiatrie (Stoffwechselerkrankungen, Speichererkrankungen, Bildgebung)
• der Genetik (Syndromdiagnostik)
• den Autismusdiagnostikern in unserer Praxis

Standardisierte Untersuchungsverfahren in unserer Praxis

Direkte Verhaltens-und Interaktionsbeobachtung
Videoanalyse

Neben Anamnese und Verhaltensbeobachtung wird eine ca. 4minütige Videosequenz aufgezeichnet.
Dabei ist die Anweisung: "Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Kind so, wie Sie es zuhause auch tun würden"

Dabei wird insbesondere erfasst,
• ob die Eltern Unterstützung benötigen, die Entwicklungskompetenzen ihres Kindes angemessen einzuschätzen
• ob die Eltern Unterstützung benötigen, die Signale des Säuglings feinfühlig wahrzunehmen und prompt sowie altersgerecht zu beantworten
• ob zwischen Eltern und Kind sowohl gelungene Interaktionen als auch ein gutes Miteinander in der Getrenntheit entstehen kann.
• welche Verhaltensweisen auf Seiten der Bezugsperson bzw des Kindes zu Irritationen führt.
• Zum Ende des Ersttermins werden die gelungenen Sequenzen herausgehoben (was kann der Säugling gut, wo reguliert er sich alleine, wo hat die Bezugsperson hilfreich und beruhigend interveniert) und die arbeitsbedürftigen Sequenzen formuliert.

Multiprofessionelle Beratung und Behandlung in unserer Praxis

• Eine kinderpsychiatrische Weiterbehandlung empfehlen wir, wenn die Interaktionsstörung chronifiziert ist.
• Sollte sich eine beratungsbedürftige Interaktionsproblematik herausstellen, stellen wir zusammen mit den Familien den Kontakt zur örtlichen Erziehungsberatungsstelle und zu Elternschulen her.
• ggf. entwicklungspsychologische Beratung mit Videoanalyse
• Bei Bedarf erfolgen Psychoedukation hinsichtlich der speziellen altersbezogenen Entwicklungsaufgaben.
• Zusammen mit den Eltern werden Vernetzungs- und Entlastungsmöglichkeiten in ihrem häuslichen Umfeld überlegt.
• kontinuierliche Entwicklungsberatung mit Psychoedukation
• heilpädagogische Entwicklungsberatung mit Psychoedukation
• Teilnahme an unserer Eltern-Kleinstkindgruppe für Kinder ab dem 2. Lebensjahr mit ihren Eltern
- in Einzelfällen Säuglings-oder KleinkindEltern-Psychotherapie im Antragsverfahren