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Soziales Kompetenz- und Selbstbehauptungstraining für Kinder und Jugendliche

Musiktherapie Kunsttherapie Tanztherapie Autismus


  1. Trainingsziel: Zielsetzung des Trainings ist die schrittweise Vermittlung von sozial kompetentem Verhalten. Voraussetzung für sozial kompetentes Verhalten der Kinder ist zum einen, dass sie frei von sozialer Angst sind und zum anderen, dass sie über soziale Fertigkeiten im Alltag verfügen. Durch den Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes, der Stärkung des Selbstvertrauens und der Förderung selbstsicheren Verhaltens auf der motivationalen Ebene des Trainings können soziale Ängste schrittweise abgebaut werden. Auf der Handlungsebene werden soziale Fertigkeiten vermittelt, durch die Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit, der Kommunikationsfähigkeit und der Selbstbehauptungsfähigkeit. Das Training erweitert das sozial kompetente Verhalten der Kinder, indem sie Verhaltensalternativen lernen, die auch im Alltag umsetzbar sind. Nicht nur sozial ängstliche Kinder profitieren von dem Training, sondern auch Kinder mit aggressivem Verhalten: Durch die Erweiterung sozial kompetenten Verhaltens wird aggressives Verhalten zunehmend überflüssig, da das Kind seine Bedürfnisse nach Sozialkontakt, nach Zuwendung und Anerkennung oder nach Selbstbehauptung über neues, angemessenes Verhalten befriedigen kann.
  2. Zielgruppe: Mädchen und Jungen im Alter von 6 - 16 Jahren, die lernen wollen ihre "Interaktionsfähigkeit" zu verbessern, d.h., sich in unterschiedlichen Kontakt- und Kommunikationssituationen angemessen verhalten zu können.
  3. Inhalte und Methoden: Die Vermittlung des Trainingsziels "sozial kompetentes Verhalten" wird im wesentlichen durch zwei Bausteine erreicht:
    1. Selbstbehauptungstraining = erfolgreiches Durchsetzen eigener Bedürfnisse, Wünsche, Rechte; Grenzen deutlich aufzeigen und auf deren Akzeptanz zu bestehen; Gefühle und Kritik angemessen zum Ausdruck bringen; Schulung von Stimme und Körpersprache,Deeskalationstraining.
    2. Selbstverteidigungstraining = erlernen realistischer Selbstverteidigung durch Techniktraining, Bewegungsübungen, Kraft- und Ausdauertraining
      • Das themenzentrierte Arbeiten innerhalb des Selbstbehauptungstrainings umfasst folgende Inhalte:
        - Einübung von Ruhe u. Entspannung
        - differenzierte Wahrnehmung der eigenen Person und der Anderen; Einfühlungsvermögen üben (Empathiefähigkeit)
        - angemessene Selbstbehauptung als positive Form von "Aggression" (Wünsche äußern, Forderungen stellen, NEIN !-sagen)
        - Kooperation und helfendes Verhalten
        - Selbstkontrolle und Umgang mit Wut und Ärger
        - Umgang mit Lob und Kritik (Frustrationstoleranz)
        - Konfliktfähigkeit
        - Umgang mit Angst und Unsicherheit
        - Körpersprache und Stimme bei Angst und Unsicherheit ("Opfersignale")
        - Äußern von Gefühlen, Meinungen und Kritik
        - Kontakt aufnehmen
        - Grenzen erkennen und schützen
      • Das Selbstverteidigungstraining ergänzt und unterstützt die Inhalte des Selbstbehauptungstrainings. Das Erlernen effektiver Selbstverteidigungstechniken ist hier in erster Linie Mittel zum Zweck, nämlich zur Erlangung von mehr Selbstvertrauen. Die Erfahrung, dass das eigene Handeln wirksam ist führt zu mehr Selbstsicherheit bei der Ausführung von Handlungen. Das Kind soll durch sein Auftreten und seine Verhaltensmöglichkeiten in die Lage versetzt werden, gar nicht erst in eine Opferrolle zu geraten und im Konfliktfall auch mit körperlichen Auseinandersetzungen umgehen zu können. Die Kinder lernen, dass der Einsatz von körperlicher Gewalt nur zur Abwendung eigenen körperlichen Schadens oder bei Nothilfe letztes Mittel sein darf. Trotzdem sollen sie auch lernen, körperlichen Attacken begegnen zu können. Dadurch werden Selbstsicherheit und die Wirkung nach außen positiv verstärkt und die Opferrolle kann somit verlassen werden.
      • Die Trainingsziele werden über verschiedene Methoden ganzheitlichen Lernens vermittelt. Im Training werden Methoden pädagogischen und verhaltenstherapeutischen Handelns mit ganzheitlichen Methoden asiatischer Kampfkunst und modernen Entspannungsverfahren miteinander verbunden. Die Erlebens- und Bewegungselemente des Trainings sind lebendig und spielerisch, im Mittelpunkt steht dabei immer die Förderung und Entwicklung der gesamten Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen. Um individuell unterschiedlichen Lerntypen gerecht werden zu können, kommt hier eine Methodenvielfalt aus Techniktraining, Partnerübungen, Kontakt- und Vertrauensspielen, Bewegungs- und Reaktionsspielen, Entspannungsübungen, Diskussion und Rollenspiel zur Anwendung. In den Rollenspielen lernen die Kinder im sanktionsfreien Raum des Spiels neue Verhaltensweisen auszuprobieren und soziale Fertigkeiten einzuüben. Wichtiger Teil des Rollenspiels ist die anschließende Reflexion in der Gruppe über die im Spiel gemachten Erfahrungen. Die Bewegungsspiele dienen der allgemeinen Steigerung von Kraft und Ausdauer, schulen Beweglichkeit und Bewegungskoordination und dienen dem motorischen Spannungsabbau. Über das erlernen motorischer Kompetenzen hinaus werden dabei auch soziale Kompetenzen vermittelt, wie Hilfsbereitschaft, partnerschaftliche Haltung, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung. In den Reaktionsspielen werden Konzentration, Aufmerksamkeit und Sinneswahrnehmung geschult, indem die Kinder Reizangebote erhalten, auf die sie sich konzentrieren und spontan reagieren müssen, während andere Reize außer Acht gelassen werden.
  4. Organisation: Das Training findet 1x wöchentlich statt und dauert 50 min. Um ein strukturiertes Training mit inhaltlich gleichbleibender Qualität zu gewährleisten, beträgt die maximale Teilnehmerzahl 6 Kinder/ Jugendliche pro Gruppe. Die Gruppen sind bezüglich Alter und Geschlecht heterogen.
  5. Trainingsdurchführung: Tim Reschke (*1983), Dipl. Pädagoge, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in Ausbildung (Verhaltenstherapie).

Die Körpersprache kann das zum Ausdruck bringen, was verbal oft nicht formuliert werden kann. Die Einbeziehung des Körpers ermöglicht es, therapeutisch auch vorsprachliche Erlebnisse zu berücksichtigen.

In der tanztherapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stehen Körperwahrnehmung sowie die Stärkung des Körper-Ichs im Vordergrund. Ziel ist es, ihnen bei der Entwicklung und Nutzung ihrer individuellen Ressourcen zu helfen, um sie in ihrer speziellen Lebenssituation handlungsfähiger zu machen.